Aussage über Aggressionen gegen die CIG-Karawane

Michoacán, Mexico, 21. Januar 2018.

 

An die internationale Presse

An die internationale Gemeinschaft

 

Am Morgen des 21. Januars hat das Concejo Indígena de Gobierno (CIG) von Mexiko und ihre Sprecherin María de Jesús Patricio eine Kundgebung in der Nahua Gemeindes von Santa Maria Ostula (Michoacán) veranstaltet, einem Gebiet, das sich aktuell von den Einflüssen organisierten Verbrechens erholt, welches kostbares Holz und Bodenschätze der Region geraubt hat. In dieser Zusammenkunft zeigte sich, dass Ostula eine sichere Gemeinde ist, in der eine selbstorganisierte Gemeinschaftspolizei sich um die Menschen sorgt und zunehmend Widerstand gegen kapitalistische Enteignung leistet.

Als anschließend die Wagenkolonne nach Paracho aufbrach, wurde das letzte Fahrzeug an der Stadtgrenze von Tepalcatepec, ohne den weiteren Schutz der Ostula Sicherheitsbehörden und weiterer ihnen zugehöriger Verteidungungsgruppierungen, von einem grauen Kleinbus Honda CR-V mit fünf Männern mit hochkalibrigen Waffen gestoppt. Im abgedrängten Fahrzeug befanden sich die unabhängigen Journalisten Dalari Oropeza, Aldabi Olvera und Cristian Rodríguez, welche die Kampagne seit ihrem Beginn im Oktober begleitet hatten. Die bewaffneten Männer zwangen Aldabi Olvera und Cristian Rodríguez aus dem Wagen auszusteigen. Sie bedrohten sie und zwangen sie ihre Kameras und Telefone auszuhändigen.

Dieser Angriff hat in einem Gebiet stattgefunden, das vom organisierten Verbrechen kontrolliert wird und in dem, wie in anderen Staaten Mexikos, sich aktuell ein kapitalistischer Krieg unter Beihilfe der Regierung ausbreitet. Es ist bekannt, dass das Ziel des organisierten Verbrechens und der Mexikanischen Regierung es ist, ein Klima der Angst zu schaffen sowie den Terror in der Bevölkerung weiter auszubreiten.

Wir erachten die drei Ebenen der Regierung – die Regierung von Enrique Peña Nieto, die Landesregierung, repräsentiert durch Silvano Aureoles Conejo, und die Regionalregierung –verantwortlich für diesen Angriff. Zudem erklären wir sie auch verantwortlich für jeden zukünftigen Angriff auf Gemeinden und Mitglieder des National Indigenous Congress (CNI), der Kampagne des CIG sowie den Journalisten die diese begleiten.  Während unserer Kundgebungen waren wir bewegt und empört, als uns von den Schmerzen berichtet wurde, die indigene Gemeinden unter der geheimen Zusammenarbeit von organisiertem Verbrechen und Regierung erleiden.

Wir schätzen die Arbeit von unabhängigen Journalisten, insbesondere denjenigen die unseren Zug begleiten. Ihre Arbeit ist entscheidend, um unsere Unternehmungen aber auch unseren Schmerz zu vermitteln.  Wir wissen, dass die Ausübung ihres Berufs in Mexiko sehr gefährlich ist. Während den letzten 6 Jahren der Regierung von Enrique Peña Nieto wurden mehr als 40 Journalisten getötet. Als Teil des CNI empört uns dieser Krieg gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung – ein grundlegendes Werkzeug zur Organisation von Menschen. Wir erklären unsere Solidarität mit den compañeras und compañeros deren Aufgabe es ist das Recht auf freie Meinungsäußerung und freien Journalismus zu verteidigen.

 

Purepecha Community of Paracho Michoacán

Nie mehr Mexiko ohne uns’

Congreso Nacional Indígena (CNI)

Concejo Indígena de Gobierno (CIG)